Pilze zu fotografieren erscheint auf den ersten Blick recht einfach: Pilze laufen nicht weg wie Tiere und bewegen sich nicht im wind hin u. her wie Gräser u. viele andere Pflanzen.
Trotzdem gelingen tolle Pilzfotos nicht so einfach!
Bevor man sich ans Werk macht, sollte man die folgende Frage beantworten: Warum mache ich die Aufnahme? Diese Frage sollte man sich eigentlich grundsätzlich vor jedem Foto stellen!! Pilzfotos in einem Bestimmungsbuch müssen andere Kriterien erfüllen als Pilzbilder in einem Kalender ...
Wenn ich Pilze fotografiere, geht es mir üblicherweise nicht um Bestimmungsmerkmale, vielmehr versuche ich Pilze möglichst ansprechend darzustellen.
Weitaus die meisten Pilze sind Waldbewohner u. oft herrschen bescheidene Lichtverhältnisse. Das stört aber nicht, denn weil die zu fotografierenden Motive sich ja nicht bewegen, kann man den ISO-Wert niedrig halten und dafür die Belichtungszeit länger
Möchte man die Pilzmotive aus ihrer Umgebung "lösen", ist es sinnvoll, eine etwas längere Brennweite zu wählen (z.B. 150 mm) und gleichzeitig die Blende weit zu öffnen (also einen g kleinen Blendenwert (z.B. 2,8 oder 3,5) zu wählen. Dadurch wird der Hintergrund rasch unscharf, was besonders bei unruhigen Hintergründen sinnvoll erschweint.
Möchte man aber den Pilz in seinem Lebensraum zeigen, sollte man eine kürzere Brennweite (z.B. 24 mm) wählen u. die Blende ein wenig verkleinern (also den Blendenwert etwas vergrößern; z.B. 5,6)
Neben allen anderen Gestaltungsmöglichkeiten spielt bei Pilzbildern der Fokus (also jener Bereich, wo die Schärfe sitzt) eine besonders große Rolle. Manchmal ist es kaum möglich, das gesamte Motiv in die Schärfeebene zu bringen und meist möchte man das ja auch gar nicht. Meist ist es sinnvoll, den Fokus auf den dem Objektiv am nächsten liegenden Punkt des Motivs zu setzen.
In jedem Fall beeinflusst der Fokus gemeinsam mit der gewählten Blende die Wirkung eines Bildes enorm!
Um Pilze zu fotografieren, braucht man nicht auf die Sommer- u. Herbstmonate zu warten; Pilze gibt es auch im Winter!
Und Pilz ist nicht gleich Pilz! Der Formenreichtum scheint grenzenlos